Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 242 · Oktober 2013
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„So läuft das bei der Stadt“

Richtigstellung der Redaktion Moritz vom Berge zur vorstehenden „Richtigstellung“ der Pressestelle der Stadt Hildesheim vom 13.9.2013

(sbr) Zur „Richtigstellung“ der städtischen Pressestelle im Auftrag des Oberbürgermeisters stellt Moritz vom Berge wiederum richtig: Die Behauptung der Pressestelle ist falsch. Die unterschiedlichen zulässigen Höchstgeschwindigkeiten auf dem besagten B1-Teilstück sind keinesfalls das Ergebnis der Sitzung der Unfallkommission für Stadt und Landkreis Hildesheim vom 19. April 2012. Sie sind durch Einwirken des Oberbürgermeisters zustande gekommen.
50km/hAuf der Brücke über die Schützenwiese wird Tempo-Limit 50 seit Mitte 2012 vorgeschrieben
Das Ergebnisprotokoll der Sitzung der Unfallkommission von diesem Tag sagt aus, dass eine extreme Steigerung der Verkehrsunfälle um fast 70 Prozent auf der Schützenallee im Bereich der Römerring-Abzweigung stattgefunden habe. Dies stehe im Zusammenhang mit der Höchstgeschwindigkeit von 70km/h auf dem Teilstück davor im Bereich der Zufahrt Schützenwiese. Die Unfallkommisssion empfiehlt deshalb als „möglichst zu veranlassende Maßnahmen“ die Reduzierung auf 50km/h bei der Zufahrt Schützenwiese sowie die 50km/h-Beschilderung für den Bereich ab Schützenallee / Römerring, um eine positive Entwicklung auf den Weg zu bringen.

Die Empfehlung der Unfallkommission, in der neben der städtischen Verkehrsbehörde und der Polizei unter anderen der ADAC und die Verkehrswacht vertreten sind, ist eindeutig. Vier Wochen später griff der OB in die geplante Umsetzung dieser Empfehlung ein und verlangte eine chronologische Auflistung der Unfälle, angeblich weil er einen Zusammenhang zwischen den Unfallzahlen und den Baumaßnahmen an der Arnekengalerie vermutete.

In der angeforderten Auflistung der Unfälle über mehrere Jahre wurde nochmals betont, dass die Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf der gesamten Strecke ein geeignetes Mittel sei, um die Anzahl der Unfälle an beiden Punkten zu verringern. Ein Einfluss der Baumaßnahmen an der Arnekengalerie könne nicht belegt werden.
70 km/hHinter der Römerring-Ampel gilt wieder Höchstgeschwindigkeit 70 km/h
Fotos (2): sbr
Anfang Juni 2012 wurde in der Verwaltung bekannt, dass der OB die Notwendigkeit der beabsichtigten Temporeduzierung von 70 auf 50 km/h im gesamten Bereich zwischen Sporthalle und Arnekengalerie bezweifle. Daraufhin wurde intern mit ihm als „Kompromiss“ abgesprochen, das geplante Tempo-50-Schild auf der B1 weiter in Richtung Stadt aufzustellen, als ursprünglich von der Unfallkommission vorgeschlagen – und keine Änderung zwischen der Römerring-Einmündung und der Kreuzung Kardinal-Bertram-Straße vorzunehmen. Dort blieb es bei Tempo 70, weil laut Einschätzung im Gespräch mit dem OB die Unfallhäufigkeit sich mit der Temporeduzierung nicht ändern ließe.

Mitte Juli 2012 trafen erste öffentliche Reaktionen auf die neuen Temporegelungen auf der B1 ein. Stadtbaurat Dr. Brummer wurde im STEBA-Ausschuss von Ratsherr Martin Eggers gefragt, ob die mehrfache Höchstgeschwindigkeitsänderung auf zwei Kilometern Strecke Absicht sei. Brummer hatte von der Veränderung der ursprünglichen Planung noch nicht erfahren und antwortete, seines Wissens dürfe auf der ganzen Strecke zwischen Sporthalle und Arnekengalerie nur noch Tempo 50 gefahren werden.

Auf Rückfrage der HAZ erklärte am nächsten Tag die Pressestelle des Oberbürgermeisters, „die Stadt“ habe sich gegen Tempo 50 Richtung Stadtmitte hinter der Römerring-Ampel entschieden. Warum Brummer davon nichts wusste, wisse man nicht. „Vielleicht hat er sich ja versprochen“ (HAZ 18.7.2012)! Dieselbe Pressestelle gibt nun eine „Richtigstellung“ an Moritz vom Berge, die falsch ist und die Vorgänge noch weiter vernebelt.

Die Unfallzahlen im Bereich Schützenallee/Abzweigung Römerring sind nach Auskunft der Polizeiinspektion Hildesheim im Übrigen fast unverändert und sehr hoch: In 2012 wurden 17 Unfälle allein auf der Richtung stadteinwärts gezählt. Die Beschränkung auf Tempo 50 im Bereich der B1-Auffahrt von der Schützenwiese hat sich dagegen bewährt, dort wurden in 2012 nur noch vier Unfälle gezählt.
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