Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 217 · Juli 2011
Der Verlag:
Moritzberg Verlag
Unterstützer für die Webversion:
Bäckerei Krone
Anzeigenpreise für die Druckversion:
Anzeigenpreise

Blau-Weiß ist angekommen

Der DJK Blau-Weiß Hildesheim – ein ehemals großer Moritzberger Sportverein mit Abteilungen für Fußball, Handball, Leichtathletik, Tennis, Tischtennis, Behindertensport, Seniorensport, Sportschießen, Volleyball, Turnen, Tanz und Gymnastik – ist nun endgültig auf Drängen der Stadt zur Lucienvörder Allee umgezogen. Nach fünfjährigen zähen Verhandlungen hat der Gehörlosensportverein (GSV) sein Klubhaus dort aufgegeben und ein neues Domizil in der Jan-Pallach-Straße erhalten.

Mit einem zünftigen Familienfest wurde am 29. Mai die neue Anlage von Blau-Weiß eingeweiht. Zunächst fand um 9 Uhr ein Gottesdienst statt, von Bruder Godehard zelebriert. Nach einem gemeinsamen Frühstück begann um 11 Uhr die offizielle Einweihungsfeier. Der Vorsitzende Roland Lemke schilderte die Zeit, die zu den vielen Problemen geführt hatte. Viele Mitglieder wollten die angestammte Heimat am Moritzberg nicht verlassen. Gegen ein Gutachten, das den Platz als dioxinverseucht erachtet, war nicht anzukommen. Die Stadt wollte den Verein in der Nähe der anderen Großvereine in der Innersteaue ansiedeln, aber die Suche nach einem Ersatz für den GSV, der an der Lucienvörder Allee ein schönes Klubhaus hatte, die drum herum liegenden Sportstätten aber nur noch wenig nutzte, gestaltete sich sehr schwierig. Der einfache Tausch der Klubhäuser wäre auch nur für kurze Zeit möglich gewesen, da die Stadt das Gelände an der Pappelallee vermarkten will. Schließlich war es nur noch eine Frage des Preises, denn mit den Schätzungen der Stadt war der GSV nicht einverstanden. Die Stadt konnte ihm nur 190.000 Euro für das auf Erbpacht gegebene Klubhaus anbieten, das sie dann an Blau-Weiß als Ersatz für das Klubhaus an der Pappelallee geben wollte. Eine Lösung gab es erst, als Blau-Weiß dem GSV den Wunsch auf eine hohe Zusatzsumme erfüllte, die als Darlehen aufgenommen werden musste.

Natürlich war das verbunden mit zusätzlichen Kosten und Arbeiten. Viele Renovierungen und Umbauten mussten vorgenommen werden, vor allem im Küchenbereich und für zusätzliche Umkleideräume für den Frauensport und die Tennisspieler, die vorher am Tennisplatz ein eigenes Haus hatten. Ein zusätzlicher Fußballplatz ist inzwischen eingeebnet worden, Flutlicht soll er noch erhalten. Viele Vereinmitglieder haben geholfen, alle Arbeiten zu erledigen, namentlich hervorgehoben wurden Robert Nowitzki und Klaus (Ronny) Rodenburg, die mit ihren handwerklichen Fähigkeiten unzählige Stunden geleistet haben und dafür zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden.

Der Vorsitzende betonte in seiner Ansprache, dass es ein Neuanfang sei, der hoffentlich auch dazu dient, dass die vielen Austritte aus dem Verein in den vergangenen Jahren der Ungewissheit bald wieder durch Neueintritte ausgeglichen werden können, denn nun sei eine schöne Anlage geschaffen worden, die teilweise besser als vorher sei.

Auch der Oberbürgermeister Machens wünschte dem Verein alles Gute und versprach, dass die alte Anlage nicht als Gelände für das Schützenfest oder für Parkplätze der Sporthalle genutzt werden solle. Der Kreissportbunds-Vorsitzende Frank Wodsack verband seine Glückwünsche mit dem Versprechen, bei den Lösungen noch anstehender Probleme zu helfen.

Der Vorsitzende des Diözesanverbandes der DJK überreichte mit seinem Grußwort einen neuen Fußball. Auch ein Vertreter des GSV wünschte Blau-Weiß alles Gute. Der GSV und ein anderer kleiner Verein werden die neue Anlage für den Sport in Zukunft als Gast benutzen.

Mit einem sehr gelungenen Familienfest wurde dann alles in Betrieb genommen. Während ein Kinderflohmarkt stattfand, traten über 40 junge Teilnehmer zu einem Sponsorenlauf an. Teilweise wurden über 20 Runden von einzelnen Jungen und Mädchen gelaufen, für die Sponsoren einen guten Geldbetrag an den Verein zahlten. Es folgten Aktivitäten für Jung und Alt, auch „schnuppern“ konnte man bei einigen Sportarten.

Die Hildesheimer sind eingeladen, die neue Anlage in Augenschein zu nehmen und sich im neuen Klubhaus inmitten einer grünen Lunge zu erfreuen. Das alte Klubhaus ist inzwischen abgerissen worden, aber auch für die Moritzberger ist es nicht sehr viel weiter zum neuen als vorher. Ende gut – alles gut.

Klaus Veh
© 2011 | Impressum | Kontakt